Schnell war Susanna und mir klar, dass das Gebäude des Thalias im Stadtzentrum Bonn mit auf die Liste der besonderen Orte für unsere Webseite kommen muss. Wir beide kannten das Gebäude bereits vor diesem Projekt und verbinden ganz unterschiedliche Eindrücke und Erinnerungen mit diesem Ort. Du denkst Dir jetzt sicherlich: „Thalia. Was ist daran so besonders? Gibt es dieses Geschäft nicht auch in anderen Städten?“ Nun ja, für uns ist der Ort schon allein dadurch sehr besonders, da Susanna und ich hier das erste Mal neben der Uni etwas gemeinsam unternommen haben. An dem Tag wurde viel gequatscht und gelacht und es war klar: Das wird eine gute Freundschaft!

Aber abgesehen davon bringt das Gebäude eine sehr spannende Hintergrundgeschichte mit sich, die sich durch das Betreten des Innenraums erahnen lässt…
- Der erste Eindruck
- Was für eine Geschichte steckt wirklich hinter diesem Ort?
- Eine weitere Überraschung?
1. Der erste Eindruck
Wie bereits erwähnt, kannten Susanna und ich den Ort bereits vor Beginn dieses Projekts. Der erste Eindruck liegt also schon etwas länger zurück. Bis heute bleiben mir aber die Gedanken, die ich beim Betreten des Gebäudes hatte, in Erinnerung.
Mal wieder war viel los in der Innenstadt. Die Leute wimmelten von einem Geschäft zum andern, einige Studierende liefen noch schnell in Richtung Uni, manche Kinder spielten mit Luftballons und inmitten des Marktplatzes standen mehrere Foodtrucks und einige Marktstände.

Am Marktplatz ist eigentlich stets etwas los und es gibt viel zu entdecken (vor allem geschmacklich!). Aber es war kalt und ich sehnte mich nach einem warmen Ort. So erblickte ich auf einmal Thalia – eine Buchhandlung. „Die haben doch immer etwas Wohliges an sich“, dachte ich mir und ging hinein.
Je weiter ich beim Stöbern nach innen ging, desto mehr öffnete sich mir die Architektur dieses eher unscheinbaren Gebäudes. Ich gelang in einen rundlichen Saal und war begeistert über den weiten Blick, den man nach oben auf eine helle, weiße Kuppeldecke bekam. Neben dieser weißen Kuppeldecke gab es viele Zierelemente, die in Gold überzogen waren. An einigen Wänden streckten sich sogar goldene Säulen in die Höhe. „Wow! Dieses Gebäude muss früher etwas Besonderes gewesen sein“, dachte ich mir.
Dann senkte sich mein Blick von der Decke hin zum ersten Stockwerk. Dort gibt es eine Empore, also eine Art Balkon, wie man es aus Theatern oder Opern kennt. Diese schwingt sich einmal im Kreis um einen herum. In der Mitte dieser Empore sieht man mehrere blaue, aufklappbare Sitzplätze, die wie Kinositze aussehen und für die Besuchenden frei zugänglich sind. Da dachte ich: „Hmm… Eine Empore, eine Kuppeldecke mit Kronleuchter, goldene Säulen und Sitzplätze? Das muss früher sicher ein Theater oder eine Oper gewesen sein!“.
2. Was für eine Geschichte steckt wirklich hinter diesem Ort?

Durch einen weiteren Besuch diesmal mit Freund*innen aus Bonn (unter anderem auch Susanna), habe ich erfahren, dass das Gebäude früher tatsächlich etwas Besonderes war. Aber es handelte sich nicht um ein Theater oder um eine Oper, sondern um…
… ein Kino! Dieses Kino hieß früher Metropol, was auch den Schriftzug „Metropol“ am Dach der Fassade erklärt. Mit dieser Information fielen mir auf einmal weitere Details im Thalia auf die ich das erste Mal übersehen hatte:
An den jeweiligen Enden der Emporen stehen Requisiten wie alte Filmkameras. Auch das Gelände des ersten Stockwerks im Innenraum ist mit Vorhängen verziert. Die Architektur und die Deko geben also definitiv noch heute Hinweise auf die frühere Bedeutung des Gebäudes!
Und was ich sehr schön finde: Genau wie im früheren Kino hat man auch jetzt immer noch die Möglichkeit, an diesem Ort in unbekannte Welten, neue Abenteuer oder einfach in einen Moment der Ruhe einzutauchen. Heute nur eben mit Büchern. Und all das zeigt: Dieser Ort ist nicht nur eine einfache Buchhandlung, sondern ein Ort mit Geschichte(n).
3. Eine weitere Überraschung?
Nach all diesen Eindrücken stand fest, dass wir diesen Ort also mit auf die Liste für unsere Webseite nehmen. Ein weiteres Treffen zwischen Susanna und mir stand also vor der Tür. Da wusste ich aber noch nicht, dass Susanna eine weitere Überraschung im Gepäck trug. Wie aus dem Nichts kam sie mit folgender Frage um die Ecke: „Kennst du eigentlich schon den Kuppelsaal von Thalia?“. In dem Moment schweiften meine Gedanken herum: „Hmm, ja? Also diesen Saal in der Mitte des Gebäudes mit Blick auf die Kuppeldecke kenne ich? Oder meint sie etwa was anderes?“
Gemeint war ein weiterer eher unbekannter Saal über dem Geschäft. Da habe ich gelernt, dass das Gebäude des Thalias noch eine weitere Überraschung enthält, die von außen und von innen nicht unbedingt ersichtlich ist. Über der Kuppeldecke befindet sich nämlich ein weiterer kleiner Saal, in dem manchmal Theateraufführungen stattfinden. Es handelt sich dabei um den sogenannten Kuppelsaal, einem anscheinend engen, runden Raum mit Blick auf eine kleine Bühne.
Tja, so falsch lag ich mit der ersten Vermutung eines Theaters ja dann doch nicht. Aber ich hätte nie gedacht, dass das Gebäude noch diese kleine Überraschung enthält…

Wenn Du also auch mal Lust hast, Dir dieses Gebäude anzuschauen, dann wünsche ich Dir ganz viel Freude beim Entdecken. Und Du bist natürlich herzlich dazu eingeladen, deine Augen für weitere Details zu öffnen. Und das nicht nur am Ort selbst, sondern auch in der Umgebung. Wenn Du magst, kannst Du ja schauen, ob Du in der Nähe vom Thalia Folgendes findest:
Ich finds richtig cool, wie Interaktiv dieser Beitrag gestaltet ist! Ich fühle mich richtig, wie eine Entdeckerin 🙂
Vielen Dank für Dein Feedback!
Der Kuppelsaal hat tatsächlich etwas sehr Besonderes. Ich habe dort bereits mehrere Theateraufführungen gesehen und war jedes Mal fasziniert von dem altehrwürdigen Ambiente, das dieser Raum ausstrahlt. Eine ganz große Empfehlung auch für Kinder!
Danke für Deinen persönlichen Einblick! Bisher hatte ich noch keine Gelegenheit dazu mir eine Theateraufführung im Kuppelsaal anzusehen, aber es steht auf meiner To Do Liste!